Der Parasit

von Friedrich Schiller 

Lustspiel nach Louis-Benoît Picard

Inszenierung

Tobias Materna

Bühnen- und Kostümbild

Lorena Díaz Stephens und Jan Hendrik Neidert

Dramaturgie

Britta Kampert

Premiere

11.11.2017

Vorarlberger Landestheater Bregenz
Mit

Bernhard Leute | Martin Brachvogel | Bo Phyllis Strube | Sven Walser | Daniel F. Kamen | Fritz Egger | Luzian Hirzel | David Kopp | Alexandra Maria Nutz

Fotos

Anja Köhler

 

KULTUR-Zeitschrift, 12.11.2017

Chapeau für die Ausstattung

(…) die beeindruckende, ganz fantastische Bühne ebenso wie die herausragenden Kostüme von Lorena Diaz Stephens und Jan Hendrik Neidert, beides von Arndt Rössler gewohnt perfekt ins Licht gesetzt.

Das Ensemble selbst agiert wunderbar, mit allergrößtem körperlichem Einsatz, genau auf den Punkt und mit großer Präsenz.

Sven Walser überzeugt mit einem vielseitigen und äußerst kreativen Mienenspiel in der Rolle des Parasiten Selicour. Seinen Kollegen La Roche spielt Daniel F. Kamen und erntet Bewunderung für seine akrobatischen Leistungen. Martin Brachvogel verkörpert herrlich frivol die Mutter des Ministers und Bo-Phyllis Strube unauffällig fein seine Tochter. In der Rolle des braven Firmin und seines Sohnes Karl gefallen sowohl Fritz Egger als auch Luzian Hirzel. Bernhard Leute gibt einen wahren Minister, David Kopp seinen herrlichen Kammerdiener und Alexandra Maria Nutz Selicours Cousine vom Land. 

Vorarlberger Nachrichten, 13.11.2017

Karrieristenjagen mit Zimmerpalme

Auf der Bühne leben die Figuren in einem eng umgrenzten Biotop, das die Ausstatter Lorena Díaz Stephens und Jan Hendrik Neidert zum Kubus formten. Oben, unten und an den Seiten gibt es Öffnungen, die das fröhliche Tür-auf-Tür-zu-Spiel potenzieren. Durch die matten Fenster scheint etwas Licht herein, und mehr als einmal bläst den Protagonisten viel Gegenwind ins Gesicht. Die Schattierungen zwischen Schwarz und Weiß finden sich auch in den Kostümen, wer von den Übertölpelten schon nicht die Hosen verliert, dem werden sie so weit gekürzt, dass sich die Zuschauer an den Sockehaltern ergötzen mögen. Das hat durchaus Witz - wie das Verheddern in der Zimmerpalme, das Stolpern über die Türschwellen, das Hinfallen und Wiederaufstehehen. 

Vorarlberg-Kritik, 12.11.2017

Lobenswert hingegen das Bühnenbild und die Leistung der Schauspieler. Eine würfelförmige Bühne mit leuchtenden Wandelemente und unzähligen Türen auf unterschiedlicher Höhe in den Wänden, im Boden und in der Decke. Diese Spielfläche bot den Schauspielern unzählige Auf- und Abtrittsmöglichkeiten - gehend, rennend, hängend oder fallend. Das Ensemble meisterte seine Aufgaben in diesem auch körperlich herausfordernden Arbeitsumfeld hervorragend und spielfreudig. 

Vorarlberger Nachrichten, 13.11.2017

Schiller mit viel Witz und Tempo

Lorena Díazs Stephens und Jan Hendrik Neiderts Bühnenbild versetzt das Stüvk aus dem Jahre 1803 in die Bürowelt von heute. 

NEUE Vorarlberger Tageszeitung, 14.11.2017

Rasante Komödie mit Stolperfallen

EXZESSIV. Gesetzt werde die Schauspieler in einen modernen Durchschnitts-Büroraum mit den allseits bekannten Kassetten-Wänden und einer einzigen Topfpflanze (Bühne und Kostüme: Lorena Díaz Stephens und Jan Hendrik Neidert). Intensiv bespielt werde die zahlreich installierten Türen an Boden, Wand und Decke, die sehr oft auch als Stolperfalle dienen. Die klassischen Komödienelemente wie das Spiel mit Auf- und Abtritt und das Fallen, Stürzen, Stolpern werden exzessiv ausgenutzt und durch das Übersteirgerte noch komischer. (...) Auch die Kostüme sind gut gewählt. Selicour steht der schwarz-weiß gestreifte Blazer, der ihn gleich etwas schmierig-zweideutig wirken lässt.

(…) witzig, frech und gelungen inszeniert. Die Darsteller zeigen Körpereinsatz. (…) Auch wenn Sven Walser die perfekte Besetzung für den Selicour ist, so ist es besonders das Zusammenspiel aller Darsteller, welches das Stück und seinen Humor ausmacht. (…) eine rasante Komödie, die sich vom Teamwork der Darsteller und ihrem ausgezeichneten Spiel nährt.